Abitur in der Abendschule
In Deutschland besteht die Möglichkeit, die Fachhochschulreife und die Allgemeine Hochschulreife an einer Abendschule nachzuholen. Insgesamt gibt es im Deutschen Bildungssystem drei verschiedene Varianten von Abendschule: die Abendrealschule, in der Berufstätige ohne mittleren Bildungsabschluss ihren Realschulabschluss nachholen können, die Abendhauptschule, in der man den Hauptschulabschluss erwerben kann und das Abendgymnasium, das dazu da ist, um das Abitur zu erlangen. In einem Abendgymnasium können Erwachsene mit mehrjähriger beruflicher Erfahrung ihr Abitur nachholen, in dem sie entweder die Lehre und die Prüfungen Fachhochschulreife oder die Allgemeine Hochschulreife absolvieren.
Auch berühmte Persönlichkeiten haben ihr Abitur an einer Abendschule gemacht, unter anderem der ehemalige Bundeskanzler Gerhard Schröder, der ehemalige Chef von Daimler Jürgen Schrempp sowie der ehemalige Manager von VW Peter Hartz.
An einem Abendgymnasium wird man in den Fächer Deutsch, Mathe, Englisch, Französisch, Geschichte, Erdkunde, Soziologie, Physik, Biologie, Chemie, Informatik usw. unterrichtet.
Über alle Abschlüsse sowie die Dauer und Inhalte der Bildungswege, die man an Abendgymnasien absolvieren kann, wird auf Länderebene der einzelnen Bundesebene entschieden. Für Abendgymnasien ist die gesetzliche Grundlage die Vereinbarung, welche die Struktur und den Aufabu von Abendgymnasien festlegt vom 21. Juni 1979.
Die Voraussetzung ist, um das Abitur an einem Abendgymnasium nachzuholen, in den meisten Bundesländern ein abgeschlossener Hauptschulabschluss und das Mindestalter von 19 Jahren. Angerechnet werden in den meisten Fällen eine vorhandene, bestandene Berufsausbildung oder eine dreijährige Berufstätigkeit. An manchen Abendgymnasien muss man auch eine Aufnahmeprüfung machen und bestehen, um dort zugelassen zu werden. Desweiteren muss man dem Abendgymnasium die folgenden Unterlagen zur Bewerbung um einen Platz einreichen: einen tabellarischen Lebenslauf, ein Anschrieben, eine Passbild sowie die Arbeits- bzw. Ausbildungsbescheinigung.

Aufbau der Gesamtschule
Alle Schüler besuchen die Gesamtschule von der 5. bis zur 9. oder 10. Klasse und werden in den Pflichtfächern wie beispielsweise Deutsch, Mathe und Englisch gemeinsam unterrichtet. Ab der 6. Klasse können sich die Kinder für Wahlfächer entscheiden und passend zu ihren Interessen Unterrichtsfächer wie Handarbeit, Französisch oder Technik besuchen. In Deutschland kennt man zwei Modelle der Gesamtschulform. Da wäre zum einen die integrierte Gesamtschule zu nennen, bei dieser Form werden die Schüler nur in einzelnen Fächern nach Leistung getrennt, nehmen ansonsten aber gemeinschaftlich am Unterricht teil. Zum anderen gibt es die kooperative Gesamtschule, hier befinden sich die verschiedenen Schulen wie Haupt-, Realschule und Gymnasium unter einem Dach und lediglich in Fächern wie Sport treffen Haupt-, Realschüler und Gymnasiasten aufeinander. Man sollte hier jedoch vermerken, dass nur die integrierte Gesamtschule die eigentliche Idee dieses Schulkonzepts verkörpert und auch umsetzt.
Im Anschluss an die Gesamtschule erlangt der Schüler einen qualifizierenden Hauptschul- oder Realschulabschluss und wird daraufhin in eine angrenzende Berufsausbildung entlassen oder besucht bei entsprechend erbrachten Leistungen die gymnasiale Oberstufe der Gesamtschule bzw. ein allgemeines Gymnasium und setzt dort seine Schulausbildung fort, an deren Ende die Allgemeine Hochschulreife, das Abitur, erworben wird.
Internat
Im Gegensatz zum Gymnasium oder der Internatsschule verbingen die Schüler die gesamte Lehrzeit in dem jeweiligen Institut. Die Schüler lernen nicht nur gemeinsam, sondern leben auch im Internat. Die Ausbildung in einem Internat erfolgt immer über ein gesamtes Schuljahr und lediglich in den Ferien ist es den Schülern erlaubt, nach Hause zu fahren. Auch gibt es im Internat die Möglichkeit, zudem in der schulfreien Zeit im Internat zu bleiben. Das Internat ist jedoch durch die komplette Betreuung der Schüler kostenpflichtig. Erziehungsberechtigte zahlen einen monatlichen Schulbeitrag, damit die Kinder zum einen ausgebildet und zum anderen auch in der Freizeit betreut werden. Durch die intensive Betreuung der Schüler werden Lernschwächen schneller ausgeglichen. Nach der regulären Schulzeit werden Schüler zudem in der Freizeit betreut.
Dabei sind die Schüler fest in den Internatsablauf eingebunden. Schüler lernen nicht nur gemeinsam, sondern essen und leben auch im Internat. Regelmäßige Kontrollen des Leistungsstandes, individuelle Förderung der Schüler und ein hoher Erziehungsanspruch bilden die Grundlagen für eine Ausbildung im Internat. Die enge und personale Bindung des Internats sorgt für eine ganzheitliche Betreuung der Kinder. Dabei können Kinder in jeder Altersstufe das Internat besuchen. Das Internat bildet den Oberbegriff für alle Einrichtungen, in denen Lernende aller Altersstufen und Schularten gemeinsam wohnen und lernen. Heute gibt es verschiedene Gründe für einen Internatsbesuch. Zum einen bietet das Internat für Kinder, die einen sehr weiten Schulweg zurücklegen müssen, eine Alternative zur herkömmlichen Schule. Auch für Kinder, deren Eltern aus Zeitmangel die Betreuung und Erziehung nicht bewältigen können, bietet das Internat eine Alternative. Zudem gibt es verschiedene Ausprägungen des Internats wie Hochbegabtenförderung, Sportinternate oder künstlerisch ausgerichtete Institute. Das Internat bietet den Schülern neben der Ausbildung auch eine erzieherische Ausbildung, die den Freizeitbereich mit umfasst. Auch die Lehrkräfte sind über die Schulzeit im Internat anwesend.
Internatschule
Die Internatsschule bildet eine Kombination aus Gymnasium und Internat. Die Betreuung und Erziehung sowie die Ausbildung der Kinder erfolgt in einer ganztägigen Betreuung. Die Schüler erhalten neben der täglichen schulischen Ausbildung auch die Mahlzeiten in der Internatsschule. Zudem werden Hausaufgaben und Freizeit in der Internatsschule betreut. Die Internatsschule ermöglicht den Kindern jedoch jeden Abend die Rückkehr in das eigene Zuhause. Die Internatsschule arbeitet ebenso ganzheitlich wie das Internat. Verzichtet allerdings darauf, dass die Kinder auch in der Schule leben. Die schulische Betreuung in der Internatsschule ist intensiver und Schüler werden umfassend ausgebildet. Zudem erleben die Schüler auch einen großen Teil der Freizeit in der Schule. Neben der Internatschule, die die Kinder am Abend in die private Atmosphäre entlässt, gibt es aber auch Internatsschulen, die Kindern ebenso eine Wohngelegenheit bieten. Neben der Schulstunden stehen in der Internatsschule auch eine umfangreiche Bibliothek und weitere Freizeitmöglichkeiten zur Verfügung. Die Lehrkräfte übernehmen in der Internatsschule die Betreuung und Erziehung der Kinder den ganzen Tag.